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Blasmusik in prächtiger Kulisse

67. ÖBV-Kongress in Mayrhofen im Zillertal

Am 20. und 21. Juni 2025 trafen sich Delegierte aus allen Landes- und Partnerverbänden in der traumhaften Kulisse der Zillertaler Alpen. Der Kongress ist das höchste Entscheidungsgremium in der österreichischen Blasmusik und auch Ort, um Vergangenes zu reflektieren und Zukünftiges zu planen.

Traditionellerweise trafen sich die Delegierten bereits am Vorabend, um gemeinsam die Heilige Messe zu besuchen. Nach einer Begrüßung durch die Bundesmusikkapelle Mayrhofen im Zillertal und dem gemeinsamen Marsch zur Kirche zelebrierte Altabt German Erd die Heilige Messe, die von CHORekt und den Zillertaler Weisenbläsern besonders würdig umrahmt wurde.

Berichte

Der Kongress selbst startete am 20. Juni mit den Berichten aller Bundesfunktionäre. Zentrale Punkte waren vor allem das Schutzkonzept, das sich gerade in der Ausrollung befindet. Aber auch die aktuelle strategische Ausrichtung der Blasmusik muss permanent hinterfragt werden, damit unsere Musikkapellen zukunftsfit bleiben.

Hier ist es eine Aufgabe des ÖBV, Musikkapellen und Verbände dabei zu unterstützen, dass sie eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit leisten können, aber auch Funktionärinnen und Funktionäre zu finden. Insgesamt geht es darum, das Ehrenamt Blasmusik in der Gesellschaft einzubetten und auch die dazu notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist es eine einhellige Meinung aller Beteiligten, dass man Blasmusik nicht nur auf ein bestimmtes Genre reduzieren darf. Wie es auch in unserer Imagekampagne „Faszination - Blasmusik ist bunt!“ betont wird, ist Blasmusik so vielfältig und soll nicht in bestimmte Genres und Klischees gezwängt werden. Jede Musikkapelle hat ihre spezifischen Stärken, die genutzt werden sollen.

Professionalisierung

Im musikalischen Bereich konnte der eingeschlagene Weg der Professionalisierung erfolgreich weiterverfolgt werden und mit dem Österreichischen Blasmusikforum in Ossiach oder der Kooperation mit Mid Europe in Schladming konnten wiederum wichtige Impulse gesetzt werden. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich z.B. allein in Ossiach mit hochkarätigen Dozentinnen und Dozenten mehrere Tage fortbilden und die Idee des Teilnehmenden-Orchesters hat sich bewährt. In den Landes- und Partnerverbänden konnten in den letzten Jahren unterschiedliche Formate in der Kapellmeisterausbildung geschaffen werden, die dazu dienen sollen, dem Kapellmeistermangel entgegenzuwirken. Erstmals gibt es einen bundesweit einheitlichen Lehrplan für die Dirigierausbildung an Musikschulen.

Der Kompositionswettbewerb anlässlich des Johann-Strauss-Jahres war eine Leistungsschau der großen Leistungsfähigkeit heimischer Komponistinnen und Komponisten – über 20 Werke wurden eingereicht.

Professionalisierung ist auch im Bereich der Jugendarbeit ein großes Thema, was sich in den zahlreichen Aktivitäten der Blasmusikjugend auf den unterschiedlichen Ebenen widerspiegelt.

Wirtschaftsfaktor

Besonders beeindruckend sind die Zahlen, die von Bundes-EDV-Referent Franz Jungwirth präsentiert wurden und die wirtschaftliche Bedeutung unserer Musikkapellen unterstreichen. Im Jahr 2024 haben österreichische Musikkapellen rund 78 Millionen Euro ausgegeben, um 2,6 Millionen mehr als im Jahr davor. Einen überwiegenden Teil dieser Summe bringen sie in Eigenleistung auf. Somit ist die österreichische Blasmusik auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.

Zukunft

Die Zukunft bringt viele Herausforderungen, denen es zu begegnen gilt. Es müssen Wege gefunden werden, junge Menschen für Leitungsfunktionen zu gewinnen und Musikkapellen dahingehend zu unterstützen, dass sie auch in Zukunft ihre Aufgaben wahrnehmen können. Jede einzelne Musikkapelle ist ein wichtiger Farbklecks in der bunten Welt der österreichischen Blasmusik – und das soll auch in Zukunft so bleiben.

Neue Funktionäre

Nachdem es üblich ist, dass die Vizepräsidenten im ÖBV für zwei Jahre im Amt sind und durch die Landesverbände rotieren, wurden auch heuer zwei Vizepräsidenten gewählt. Bernhard Thain, LObm. des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes, wird ein zweites Jahr im Amt bleiben. Als neuer Vizepräsident wird nun Stefan Süssenbacher, LObm. des Kärntner Blasmusikverbandes & Bundesschriftführer-Stv., das Präsidententrio komplettieren.

Bernhard Thain, Erich Riegler, Stefan Süssenbacher (v.l.)
 

An dieser Stelle soll dem ausgeschiedenen Vizepräsidenten Matthäus Rieger aus Salzburg von ganzem Herzen für sein jahrelanges unermüdliches Engagement im ÖBV gedankt werden. Mit Laura Lebesmühlbacher aus Salzburg wurde erstmals eine Stellvertretung im Medienreferat eingeführt, um die Öffentlichkeitsarbeit noch breiter aufstellen zu können.

Laura Lebesmühlbacher und Rainer Schabereiter (v.l.)
 

Dank und Anerkennung

Im Rahmen des Kongresses wurden auch heuer verdiente Persönlichkeiten für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement geehrt.

Franz Jungwirth - ÖBV-Verdienstkreuz in Silber Rupert Steiner - ÖBV-Verdienstkreuz in Gold
   
Peter Reichstädter - ÖBV-Verdienstkreuz in Gold Erik Brugger - ÖBV-Verdienstkreuz in Silber
   
Michael Foltinowsky - ÖBV-Verdienstkreuz in Gold Matthäus Rieger - ÖBV-Ehrenkreuz in Gold
   
 
Helmut Schmid - ÖBV-Ehrenkreuz in Gold  
   

Ein abschließender großer Dank gilt dem Organisationsteam des Blasmusikverbandes Tirol für die perfekte Abwicklung und die herzliche Betreuung von der ersten bis zur letzten Minute des Kongresses. Die Tage in Mayrhofen waren voller Blasmusik, Gastfreundschaft und Herzlichkeit.

Rainer Schabereiter
ÖBV-Bundesmedienreferent

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